Der Entschluss, neben dem Keaschmecker noch eine weitere Narrenfigur mit historischem Hintergrund zu schaffen, entstand bereits bei der Aufnahme der NZ Betra in den Freundschaftsring Neckar Gäu anfangs der achtziger Jahre.
Der historische Hintergrund des Flößers liegt wie beim Keaschmecker in der waldreichen Umgebung von Betra. Früher wurde das geschlagene Stammholz zu Flößen zusammengebunden und auf dem Neckar und Rhein teilweise bis nach Holland transportiert. Nicht wenige der Flößer, die diese Aufgabe übernahmen, stammten auch aus Betra. Im Jahr 1899 wurde das letzte Floß von Sulz aus auf die Reise geschickt bzw. geflößt, wie es zur damaliger Zeit hieß. Der Besitzer des Floßes, der Floßherr, war auch bei dieser letzten gewerblichen Floßfahrt ein Betraer Bürger, wie man im Heimatbuch nachlesen kann. Dieser alte Betraer Beruf sollte in der Fasnetsfigur des Flößers weiterleben. Bis zur
Umsetzung der Flößerfigur vergingen jedoch noch ein paar Jahre. Erst im Jahr 1989 wurde der Flößer beim zehnjährigen Jubiläumsumzug erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Die Figur besteht aus einer recht großen Holzmaske mit einem wind- und wetter gegerbten vollbärtigen Gesicht.
An der Maske befestigt ist der große, schwarze Flößerhut. In den Anfangsjahren wurde als Bekleidung ein weißes Hemd sowie schwarze Cordhosen und ein Leibchen aus gleichem Stoff gewählt. Nach weiteren Recherchen in alten Dokumenten und Büchern wurde die „zimmermannsähnliche“ schwarze Kleidung durch das sogenannte „Festtagshäs“ der Flößer ersetzt. Das besteht aus einem rohweißen Hemd, einer dunkelgrünen Weste und beigen Hosen. Lange schwarze Schaftstiefel vervollständigen das Häs. Außerdem wird ein Flößerhaken, ein sogenannter „Sticher“ mitgeführt, der früher sowohl zum abstoßen des Floßes wie auch zum harpunieren und herausfischen von Gegenständen diente.
Die Flößer laufen beim Umzug direkt hinter dem Zunftrat und eignen sich als eher ruhige Gruppe für alle, die
das Fasnetsgeschehen beim Umzug etwas gemütlicher angehen lassen wollen.