Bereits 1 Jahr nach der Gründung der Narrenzunft wurde der Ruf nach einer weiteren Maskengruppe, einer Hexengruppe, laut. Also wurde im Schwung des Vereinsaufbaus die "Burgstallhexe" geschaffen. In der Schwäbisch-Alemannischen Fasnet ist es ja üblich, eine Narrenfigur auf einem historischen Hintergrund aufzubauen. Da einem damals noch nicht bekannt war, dass "Fasnetshexen" mit den Hexenprozessen des Mittelalters nichts zu tun haben, bezog man sich auf ein vorliegendes Zeugenprotokoll (1652) aus der Zeit der Inquisition. Hierin wurde die sogenannte "Nagel-Anne" aus Betra der Hexerei beschuldigt. Heutzutage distanziert sich die Narrenzunft Betra ausdrücklich von dieser Deutung.
Der Name >>Burgstall<< stammt von einem zu Betra gehörenden Gebiet, auf welchem sich einstmals die Stallungen der Burg Lichtenstein befanden. In diesen Ruinen brauen die Betraer Hexen alljährlich ihren Trank, der ihnen über die Fasnet zu neuem Leben verhilft.
Um die Hexengruppe übersichtlich und somit möglichst kontrollierbar zu halten, wurde die Zahl der Maskenträger auf 30 begrenzt. Anstehende Bewerber werden auf einer Warteliste geführt. So soll bei einer frei laufenden Gruppe das Unfallrisiko möglichst gering gehalten werden. Zudem leitet und überwacht ein Hexenmeister die Gruppe. Der Hexenmeister ist eine Einzelfigur und unterscheidet sich durch die Maske und die Farbe der Bluse von den übrigen Hexen. Er wird von der Hexengruppe auf die Dauer von 3 Jahren gewählt.